Geld anlegen mit Fonds

 

Sie sind Privatanleger und möchten gerne Geld in Aktien anlegen, aber Sie trauen sich nicht zu, die richtige Aktienauswahl zutreffen, einfach weil Sie nicht so gut informiert sind wie Profis und scheuen das Risiko des Einzelinvestments? Dann investieren Sie doch in einen Fonds!

Das sind die Argumente von Finanzberatern, die in Banken oder für Versicherungen oder Vermögensberatungen tätig sind, um Fondsprodukte an den Durchschnittsverbraucher zu bringen. Ein Argument lasse ich sogar gelten, welches uneingeschränkt richtig ist: Ein Fonds diversifiziert ihr in Aktien angelegtes Vermögen auf mehrere Aktien, reduziert damit das Risiko, durch eine falsche Entscheidung einen größeren Verlust zu erleiden. Fonds werden deshalb gerne als Vermögensaufbau von mittleren und gehobenen Einkommensgruppen genutzt.

 

Ich kann dennoch nur von der Geldanlage in Fonds abraten:

Aus einem einfachen Grund: Fonds sind für den Geldanleger zu teuer! Sie geben für die Diversifikation Ihres Geldes einen Großteil Ihrer Gewinne aus der Aktienanlage an die Fondsgesellschaft. Die Fondsanbieter- ich vermeide es hier ausdrücklich die Namen zu nennen- verdienen prächtig an den Gebühren, die sie von den Anlegern verlangen, wie ich Ihnen hier darlegen möchte:

Ich lege Ihnen an einem Beispiel die Gesamtkosten über einen längeren Zeitraum dar, die ein Anleger mit dem Erwerb eines Fondsproduktes aufbringen muss. Nehmen wir als Anlagehorizont 10 Jahre an.

 

Ein durchschnittlicher Fonds verlangt als erstes einen Ausgabeaufschlag. Üblich sind hier Prozentsätze von ca. 5%. D. h.: Wenn Sie 1.000€ anlegen wollen, so gehen nur 950€ an die Börse.

 

Zusätzlich verlangt jeder Fonds jedoch noch eine jährliche Verwaltungsgebühr. Hier sind Abschläge von 1-2% üblich, ich rechne hier mit dem Durchschnittswert von 1,5%.

 

Nun machen Sie bitte selbst eine Überschlagsrechnung zunächst für den Fall, dass Ihr Fonds keinerlei Gewinne erzielt.

Sie haben jedes Jahr 1,5% Kosten für Ihr Fondsprodukt. Das macht auf den Zehnjahreszeitraum berechnet eine Gebühr von 15%, zusätzlich noch die 5% Ausgabeaufschlag, das macht bereits zusammen 20% Ihres Anlagevermögens!

 

Nehmen wir aber an, dass der Fonds Gewinne erzielt, also eigentlich ein günstiger fall für den Anleger, so steigen diese Kosten weiter:

Die jährliche Verwaltungsgebühr wird schließlich auch auf die Gewinne erhoben, die Ihr Fonds im günstigen Fall erwirtschaftet:  

Hat der Anleger zu einem günstigen Börsenzeitpunkt investiert und der Fonds steigt innerhalb des Anlagezeitraumes, so entstehen die jährlichen Verwaltungsgebühren auch auf die erzielten Gewinne. Damit steigen die Gesamtkosten weiter und zwar umso stärker, je höher die Gewinne des Fonds sind.

 

Zusätzlich erheben die meisten Fonds noch eine „Erfolgsgebühr“. Diese beträgt je nach Anbieter ca. 10% der Wertsteigerung. Der Trick, den die Fonds dabei verwenden ist nicht so ganz einfach zu durchschauen: Diese Erfolgsgebühr wird in der Regel quartalsweise erhoben. Soll heißen: In den Quartalen, in denen die Börse gestiegen ist, werden 10% der Gewinne abgeschöpft.

ABER: Es gibt nun einmal Baissephasen, in denen der Markt in die Knie geht. Hier erzielt der Fonds dementsprechend keine Gewinne. Damit entfällt in diesem Quartal zwar die Erfolgsgebühr, in der anschließenden Erholung des Aktienmarktes werden wieder die „Erfolgsgebühren“ fällig.

Durch diese Effekte steigen die Kosten für den bereits gebeutelten Anleger weiter und es ist eine sehr konservative Rechnung, dass in einem Zehnjahreszeitraum die Gebühren nicht, wie im obigen Abschnitt erläutert, nur 20% betragen, sondern die Gebühren damit auf 30% auf den angelegten Betrag anfallen- in der Regel sind es deutlich mehr.

 

Zu guter Letzt gibt es noch „Finanzberater“, die für sich in Anspruch nehmen, aus mehreren Fondsgesellschaften den individuell passenden für den Privatanleger auszuwählen. Diese erheben für die Auswahl der Fondsgesellschaft noch einmal eine Gebühr. Es ist üblich, dass diese ca. 0,9% des angelegten Investitionsbetrages beträgt- pro Jahr selbstverständlich! Der kleine Betrag von 0,9% Beratungsgebühr für den Finanzdienstleister summiert sich innerhalb von 10 Jahren noch einmal auf zusätzlich 9% des angelegten Betrag. Damit liegen die Kosten für den Anleger bei mehr als 40% der Anlagebetrages!

 

Und nun wissen Sie, warum Sie mit Ihren Fonds schlechter abscheiden werden, als mit Einzelinvestments in Aktien!

 

Managen Sie selbst Ihr Depot! Es lohnt sich für Sie!